Bali im Handelsnetz
Seit dem 17. Jahrhundert war Bali Teil regionaler Handelsströme, die weit über den Indischen Ozean reichten. Händler aus Makassar, Bugis und Arabien liefen die Küsten an, chinesische Kaufleute tauschten Stoffe, Keramik und Metallwaren. Neben Reis und Schweinen galt ein Gut als besonders begehrt: Menschen. Balinesische Fürsten verkauften Kriegsgefangene und Schuldner an Händler, die sie weiter nach Batavia oder in andere Häfen brachten.
Der Sklavenhandel war fest in die lokale Politik eingebunden. Fürstentümer nutzten ihn, um Waffen und Luxusgüter zu erwerben, die wiederum ihre Stellung gegenüber Rivalen stärkten. Die Leidtragenden waren die Menschen, die verschleppt wurden. Manche wurden in der Kolonialmetropole Batavia als Hausdiener eingesetzt, andere gelangten bis nach Ceylon oder in arabische Regionen.
Die Geschichte des Surapati

Eine der bekanntesten Geschichten aus dieser Zeit ist die des balinesischen Sklaven Surapati. Er wurde im siebzehnten Jahrhundert nach Batavia gebracht, wo er zunächst im Dienst niederländischer Familien stand. Durch seine Fähigkeiten stieg er in den Rang eines Soldaten auf, entwich jedoch bald aus den kolonialen Klauen.
Surapati sammelte Gefolgsleute um sich und wurde zu einem gefürchteten Rebellen. Auf Java gelang es ihm, ein eigenes Herrschaftsgebiet aufzubauen, das zeitweise sogar die Macht der niederländischen Ostindien-Kompanie herausforderte. Sein Aufstieg vom Sklaven zum Fürsten wurde in späteren Erzählungen zum Symbol von Widerstand und Eigenständigkeit.
Zum Weiterlesen
Links, die mit Sternchen (*) gekennzeichnet sind, führen auf die Seite von Amazon.de. Wenn Sie über diese Links bestellen, unterstützen Sie unsere Arbeit, ohne dass Ihnen Mehrkosten entstehen.
Hanna, Williard A.; Hannigan, Tim (2016): A Brief History of Bali: Piracy, Slavery, Opium and Guns.
Vickers, Adrian (2012): Bali – A Paradise Created.*
Bildnachweis
Titel: Suropati greift Captain Tack an, 1684. Wikimedia Commons, Surijeal.
Alles Weitere gemeinfrei.
