Wochentage und ihre religiöse Bedeutung in Thailand

Warum gibt es Buddha-Statuen für Wochentage?

In vielen Tempeln in Thailand, Myanmar und anderen buddhistischen Ländern stehen acht Buddha-Statuen nebeneinander: eine für jeden Wochentag, wobei der Mittwoch doppelt vertreten ist: morgens und abends. Diese Tradition verbindet buddhistische Legenden mit astrologischen Vorstellungen, die in Südostasien seit Jahrhunderten eine große Rolle spielen.

Die Posen der Buddha-Statuen verweisen auf Schlüsselmomente aus dem Leben des Buddha, etwa seine erste Erscheinung nach der Erleuchtung, seine Friedensstiftung oder der Schutz durch die Naga-Schlange. Gläubige identifizieren sich besonders mit dem Buddha, der ihrem Geburtstag entspricht, und bringen dieser Statue Opfergaben dar, um Schutz und Segen zu erbitten.

Warum gibt es zwei Darstellungen für Mittwoch? In der traditionellen buddhistischen Astrologie wird der Mittwoch in zwei Abschnitte geteilt: Vormittag (bis 12 Uhr) und Nachmittag/Abend (nach 12 Uhr). Jeder Abschnitt hat einen eigenen astrologischen Bezug. Deshalb entstanden zwei verschiedene Buddha-Darstellungen: der Buddha mit Almosenschale für den Vormittag und der Buddha mit Elefant und Affe für den Abend. So ergibt sich eine vollständige Woche mit acht Buddha-Statuen.

Astrologische Zuordnung & Charaktereigenschaften

Wochentag Planet Charakterzüge (überliefert)
Sonntag Sonne Führungsstark, großzügig, manchmal stolz
Montag Mond Sanftmütig, sensibel, harmoniesuchend
Dienstag Mars Mutig, zielstrebig, temperamentvoll
Mittwoch (morgens) Merkur Kreativ, redegewandt, anpassungsfähig
Mittwoch (abends) Rahu (aufsteigender Mondknoten) Unabhängig, tiefgründig, intuitiv
Donnerstag Jupiter Weise, lehrend, spirituell orientiert
Freitag Venus Liebenswürdig, künstlerisch, ausgeglichen
Samstag Saturn Pflichtbewusst, tiefsinnig, standhaft

(Überlieferte Zuordnungen aus der traditionellen thailändischen & birmanischen Astrologie)

Die acht Buddha-Stellungen nach Wochentagen

Sonntag
Sonntag
Stehend, Arme hängen, rechte Hand über der linken.
Erinnert an den frisch erleuchteten Buddha, der sieben Tage in Meditation verweilte.
Montag
Montag
Rechts die Abhaya Mudra, linker Arm herabhängend.
Symbolisiert Buddhas Friedensstiftung in der Stadt Vesali.
Dienstag
Dienstag
Liegender Buddha.
Verweist auf Buddhas Belehrung des Riesen Asurindarahu.
Mittwoch (morgens)
Mittwoch morgens
Buddha mit Almosenschale.
Erinnert an Buddhas Gang, um Almosen zu sammeln.
Mittwoch (abends)
Mittwoch abends
Buddha mit Elefant und Affe.
Zeigt Buddhas Rückzug in den Wald, wo Tiere ihn umsorgten.
Donnerstag
Donnerstag
Meditierende Haltung (Dhyana Mudra).
Steht für Siddharthas tiefe Meditation auf dem Weg zur Erleuchtung.
Freitag
Freitag
Gekreuzte Hände auf Brusthöhe.
Zeigt Buddha in kontemplativer Haltung, als er über die Verbreitung seiner Lehre nachdachte.
Samstag
Samstag
Meditierende Haltung, beschützt von der Naga-Schlange.
Erinnert an den Moment, als Mucalinda, der Naga-König, Buddha vor Unwettern schützte.
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Bildnachweis

Alles eigene Aufnahmen.

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