Herkunft und Familie
Sopsaisana war Mitglied des laotischen Königshauses aus der Dynastie von Luang Prabang. Er gehörte damit zum engeren Umfeld von König Sisavang Vong und später König Savang Vatthana, den letzten Monarchen des Königreichs Laos, bevor 1975 die Kommunisten unter der Pathet Lao die Macht übernahmen. Sopsaisanas genaue verwandtschaftliche Stellung ist unbekannt, da die familiären Linien des Hauses Luang Prabang nur unvollständig dokumentiert sind.
Karriere und diplomatisches Umfeld

In den 1950er und 1960er Jahren war Laos ein politisch zerrissenes Land, in dem monarchistische, neutralistische und kommunistische Kräfte um die Macht rangen. In dieser instabilen Phase wurde Prinz Sopsaisana als Botschafter des Königreichs Laos in Frankreich ernannt.
Sopsaisana wird in zeitgenössischen Berichten dem westlich orientierten Lager am Hof zugerechnet, das enge Beziehungen zu Frankreich und den Vereinigten Staaten pflegte. Über seine Ausbildung in Frankreich gibt es Hinweise, jedoch keine gesicherten Primärquellen. Er galt als gut vernetzt, spielte jedoch keine zentrale Rolle in den entscheidenden politischen Auseinandersetzungen, die eher von Persönlichkeiten wie Prinz Souvanna Phouma (Neutralist), Prinz Boun Oum (Rechtsnationalist) oder Prinz Souphanouvong (Pathet Lao) bestimmt wurden.
Der Drogenskandal von 1971

International bekannt wurde Prinz Sopsaisana nicht wegen einer politischen Tat, sondern durch einen Skandal: 1971 wurde er am Flughafen Orly bei Paris mit ungefähr 60 Kilogramm Heroin im Gepäck verhaftet.
Die Drogen waren in einem Diplomatenkoffer versteckt. Sopsaisana genoss diplomatische Immunität und wurde trotz der erdrückenden Beweislage nicht strafrechtlich verfolgt. Die französischen Behörden ließen ihn schließlich weiterreisen. Berichten zufolge spielte dabei auch Druck der örtlichen CIA-Station eine Rolle. Das beschlagnahmte Heroin soll aus Hmong-Opium stammen, das in Laboren nahe der CIA-Basis Long Tieng verarbeitet wurde.
Der Fall erregte großes Aufsehen, da Laos zu diesem Zeitpunkt als ein Hauptumschlagplatz im sogenannten „Goldenen Dreieck“ galt, dem Dreiländereck von Laos, Thailand und Birma, das als einer der weltweit größten Produktionsorte für Opium und Heroin galt.
Die Affäre bestätigte Befürchtungen, dass Teile der laotischen Oberschicht direkt oder indirekt in den Drogenhandel verwickelt waren und das möglicherweise mit Billigung oder zumindest Duldung durch ausländische Geheimdienste, die an der Stabilisierung prowestlicher Regierungen interessiert waren.
Politisches Ende und Exil
Nach dem Sturz der Monarchie 1975 ging Prinz Sopsaisana ins Exil. Wie viele andere Angehörige des Königshauses lebte er fortan in Frankreich oder den USA. Öffentliche Auftritte sind aus dieser Zeit kaum dokumentiert. Die neue Volksrepublik Laos betrachtete ihn – wie die gesamte alte Elite – als Teil eines untergehenden, korrumpierten Systems. Über sein weiteres Leben ist wenig bekannt.
Mehr erfahren
- Alfred W. McCoy: Die CIA und das Heroin: Weltpolitik durch Drogenhandel* – Standardwerk zum Drogenhandel im Kalten Krieg
- Martin Stuart-Fox: A History of Laos* – Überblick über Monarchie, Bürgerkrieg und kommunistischen Umbruch
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Bildnachweis
Titel: Goldene Dreieck, 1985.
Alle Bilder public domain.