Sukarno

Sukarno (1901–1970) war der erste Präsident Indonesiens und eine zentrale Figur der Unabhängigkeitsbewegung gegen die niederländische Kolonialherrschaft.

Geboren in Niederländisch-Indien engagierte sich Sukarno bereits in jungen Jahren für die nationale Selbstbestimmung. Er gründete die Partai Nasional Indonesia (PNI) und setzte sich für eine einheitliche, unabhängige Nation ein. Nach dem Ende der japanischen Besatzung erklärte Indonesien 1945 seine Unabhängigkeit; Sukarno wurde zunächst als Präsident eingesetzt und später in diesem Amt bestätigt.

Außenpolitisch war Sukarno einer der Initiatoren der Blockfreien Bewegung, die sich während des Kalten Krieges zwischen den Machtblöcken der USA und der Sowjetunion positionierte.

Innenpolitisch entwickelte sich seine Herrschaft zunehmend autoritär. 1958 führte er das System der „Gelenkten Demokratie“ ein und ließ sich 1963 zum Präsidenten auf Lebenszeit ernennen. In dieser Zeit verschärften sich die innenpolitischen Spannungen, insbesondere zwischen kommunistischen und antikommunistischen Gruppierungen. Zugleich verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage dramatisch; das Land litt unter Hyperinflation und Versorgungskrisen.

Nach einem gescheiterten Putschversuch im Jahr 1965 verlor Sukarno schrittweise seine politische Macht. 1967 wurde er offiziell aus dem Amt entlassen. Er starb 1970 in Jakarta.

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